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Eisenhütte Westfalia
Über die Lippe konnten sowohl Rohstoffe angeliefert als auch die fertigen
Produkte verfrachtet werden. Der Absatzmarkt reichte so über Lippstadt
hinaus bis nach Mitteldeutschland, über Wesel nach Belgien und in die
Niederlande sowie nach Mecklenburg und Dänemark im Norden.
Ab 1850 wurden neben den traditionellen Artikeln einer Eisengießerei
zunehmend auch Produkte für den Bergbau hergestellt, eine Entscheidung, die das Werk nach dem Ersten Weltkrieg über die Weltwirtschaftskrise rettete.
Heute sind hier von dem alten Werk das Fährhaus und das Pförtnerhaus sowie die Kantine und die Direktorenvilla in der Hüttenallee erhalten geblieben.
Neben der Villa steht das gusseiserne Grabmal des Gründers Wehrenbold, das – natürlich – in der Westfalia gegossen worden ist. Die ehemalige Lippebrücke, die von den Werksangehörigen in den 1930ern errichtet wurde, musste wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. 2009 wurde sie durch die jetzige Brücke
ersetzt.
Daten zur Eisenhütte Westfalia | |
1826 | Gründung der Eisenhütte Westfalia |
1876 | Ende der Eisenerzeugung, nur noch Eisenverarbeitung |
ab 1930 | zunehmend Produktion von Bergwerkstechnik |
ab 1960 | zusätzlich Produkte für Stollen- und Tunnelbau |
1991 | Fusion mit Fa. Klöckner Becorit (Castrop-Rauxel) zur Gesellschaft Westfalia Becorit Industrietechnik (WBI) |
1995 | Zusammenschluss mit zwei weiteren traditionsreichen Bergbauzulieferern zur Deutschen Bergbau Technik (DBT) |
2007 | Übernahme der DBT durch Bucyrus International |
2011 | Übernahme von Bucyrus International durch Caterpillar |
Rinder
Während zu Zeiten der Eisenhütte Westfalia in der Lippeaue sehr viele Rinder als Fleischlieferanten gehalten wurden, sind diese Tiere heute als
Landschaftspfleger im Naturschutz tätig. Seit 2014 grasen Schottische
Hochlandrinder ganzjährig in der Lüner Lippeaue. Die für die Lippeaue
ursprünglich typische Rinderbeweidung bietet zusammen mit den
Gewässermaßnahmen einen guten Rahmen für die weitere Entwicklung der Vogelwelt in der Aue.