Station 15 | Landschaftswandel |

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Landschaftswandel

Grundherr war lange das Kloster Cappenberg, später Schloss Cappenberg, das sich seit 1816 im Besitz des Freiherrn vom Stein befand. Der Freiherr war durch seine Reformen in ganz Preußen bekannt. Dazu gehörte auch das Recht der Bauern, sich von Abgaben und Frondiensten an den Grundherrn
freizukaufen und auf eigenem Grund selbstständig zu wirtschaften.
Ganz einfach war das nicht, wie er nach seiner Entlassung als Minister auch bei seinen Besuchen hier am Hof feststellen musste. Der Schulzenhof wurde erst 1853 – lange nach seinem Tod – unabhängig und besaß eigenes Land mit
erkennbaren Grenzen. Bis heute spiegeln sich Politik und technische
Neuerungen in der Aufteilung und Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen. Allen Veränderungen zum Trotz gelang es den Bauern in der Lippeaue
Nahrungsmittel zu produzieren und durch umsichtiges Wirtschaften die

Bodenfruchtbarkeit zu erhalten: eine wichtige Kulturleistung.

Hof
Diese Zeichnung eines unbekannten Künstlers zeigt die Inschrift über dem großen Tennentor im Haupthaus des Schulzenhofes, wie sie bis heute erhalten ist. Das Gebäude ist jedoch mit „viel künstlerischer Freiheit“ dargestellt. (Quelle: Stadtarchiv Lünen)

Leben im Sumpf

Die Sumpfdotterblumen haben schon einige Veränderungen in der Lippeaue
erlebt. Sie sind – wie der Name schon sagt – an nasse, sumpfige Standorte
angepasst. Die Samen schwimmen und sogar die Bestäubung kann durch

Wasser, das sich in den Blüten sammelt, erfolgen. Durch den Deichbau gibt es weniger feuchte und regelmäßig überflutete Wiesen und Weiden. Und nach den Entwässerungsmaßnahmen ab den 1950er Jahren dienten manche der fruchtbaren Auenböden auch dem Getreide- und Gemüseanbau. Heute sind Sumpfdotterblumen in der Lippaue fast nur noch an nassen Gräben und in den verbliebenen Auwaldresten zu finden.

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Sumpfdotterblumen hatten ehemals ihren Verbreitungsschwerpunkt in Feucht- und Nasswiesen

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