Station 14 | Zeche Victoria |

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Zeche Victoria

Die Zeche Victoria in Lünen gehörte zu den ersten Zechen, die Steinkohle
nördlich der Lippe abgebaut haben. Ab 1907 begannen hier die Teufarbeiten zur Herstellung der senkrechten Schächte um die Kohlelagerstätten zu
erschließen. 1910 wurde die Förderung aufgenommen. Nach der Stilllegung 50 Jahre später wurde das Gelände der Zeche Gneisenau zugeführt.  Heute sind werden die Schächte mit zwei sogenannten Protegohauben markiert. Diese werden auf Entgasungsleitungen von stillgelegten Bergbauschächten

eingesetzt, um anfallendes Grubengas sicher an die Umwelt abzugeben.

Auch wenn der Bergbau in Lünen heute stillgelegt ist, bleiben die
Folgen präsent. Grubenwasser aus stillgelegten Bergwerken wird noch heute in die Lippe eingeleitet und Bergehalden prägen das Stadtbild.

Senkungsmulden als Folge des Bergbaus verstärkten auf dem Südufer die Hochwasser im Gebiet zwischen Lippe und Seseke. Als Wohnquartiere für die Bergarbeiter wurden Siedlungen wie die angrenzende Victoria-Kolonie gebaut.

Victoria Siedlung
Victoria-Siedlung, Postkarte aus dem Jahr 1917 (Quelle: Privatsammlung)

Lebensraum aus Menschenhand

Neben den beschriebenen negativen Folgen des Bergbaues können in
Bergsenkungsmulden auch wertvolle neue Gewässer und Feuchtlebensräume entstehen, wie etwa in dem am Dattel-Hamm-Kanal gelegenen
Naturschutzgebiet „In der Laake“.
 

BergsenkungsseeRothB
Senkungsmulde im Naturschutzgebiet `In der Laake`
Und die steinigen Halden und Zechenbrachen sind für seltene Tierarten wie die Blauflügelige Sandschrecke ein „Biotop auf Zeit“, bis die Flächen zugewachsen sind. Auf warmen, trockenen Schotterflächen fühlen sich z.B. die

Sandschrecken besonders wohl.

k-14N_Blauflügelige Sandschrecke_Klinkhammer Juli 2010
Blauflügligen Sandschrecke (Foto: Burkhard Klinkhammer)
KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA
Die blauen Flügel sind deutlich zu erkennen

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