Uferkastell
Über viele Jahrzehnte schon hatten die Germanen in linksrheinischen, von Römern eroberten Gebieten geraubt und geplündert, ehe im Jahr 12 v. Chr. Feldherr Drusus zum Gegenschlag ansetzte. Mit seinen Truppen querte er den Rhein. Damals waren Flüsse die bevorzugten Verkehrswege, denn Landverbindungen waren noch unzureichend ausgebaut. Hoch und damit strategisch günstig gelegen, sicherte das Uferkastell die Lippe (oder römisch „Lupia“) als Nachschubweg und somit die Versorgung des Hauptlagers Oberaden. Nach dem Tod des Drusus wurden beide Lager wenige Jahre nach ihrer Errichtung wieder aufgegeben.

Weitere Lager entlang der Lippe wie Haltern, Holsterhausen oder Anreppen entstanden vermutlich erst im 1. Jahrzehnt n. Chr., als die Germanenkriege bereits in vollem Gange waren. Zu den bekanntesten Auseinandersetzungen der Germanenkriege zählt etwa die berühmte Varusschlacht um das Jahr 9 n. Chr., in der die Römer eine verheerende Niederlage gegen die Germanen erlitten. Doch erst sieben Jahre später zogen sie sich endgültig aus dem rechtsrheinischen Germanien zurück.
Daten zum Uferkastell | |
Entdeckung | 1906 durch Otto Prein, Pfarrer in Oberaden |
Ausgrabungen | 1911–1914, 1937/38 und 1995–1998 |
Lage | etwa 11,5 m über der Lippe, an der Einmündung des Rotherbaches |
Größe | Innenmaß ca. 200 m x 100 m, Gesamtfläche etwa 2,5 ha |
Befestigung | Holz-Erde-Mauer, 9 x 10 m große Toranlage im Westen, drei vorgelagerte Wehrgräben, die an der Uferböschung enden |
Wasserstellen meistern und direkt am Ufer anlegen. Auf der Lippe verkehrten vermutlich eher die kleineren Prahme. Ein kleiner Kahn, der mit 20 Tonnen Getreidesäcken beladen war, transportierte eine Weizenmenge, die von den Legionären in Oberaden innerhalb von 2 Tagen aufgebraucht wurde.

Bloß keine nassen Füße
Buchen keine „nassen Füße“ (nassen Wurzelraum) vertragen und sich daher nur auf dieser natürlichen Anhöhe ausgebreitet haben.

Aus diesem Grund haben sich auch die Römer damals für ihr Lager diesen Standort ausgesucht. Als Holz zum Bau ihres Hauptlagers in Oberaden haben die Römer offenbar lieber Eichen verwendet, obwohl Buchen im damaligen Germanien weit verbreitet waren. Überhaupt haben die Römer die dunklen, schwer zu durchdringenden Buchenwälder nicht gemocht. Ihre Schriftzeichen, die Runen, haben die Germanen in Stäbchen aus Buchenholz geritzt. Diese benutzten sie dann vor wichtigen Entscheidungen als Orakel. Ob daher das Wort „Buch“-stabe kommt, darüber streiten sich die Gelehrten bis heute.
